Wer zu dieser Jahreszeit durch die Getränkemärkte stöbert, der stolpert vielleicht über ein Bier-Angebot, das er in den übrigen Monaten des Jahres nicht findet. Sowohl bekannte als auch weniger bekannte Brauereien haben derzeit Winterbier, Weihnachtsbier oder sogar Glühbier im Angebot. Was macht dieses "Weihnachtsbier"aus? Was unterscheidet diese winterlichen Biersorten von den Anderen? Ist das eigentlich normales Bier, oder wird hier mit Gewürzen, wie Zimt Nelken oder Koriander gearbeitet?Winterbier oder Weihnachtsbier ist meist ein (fast) normales Bier, oft ein Märzen, ein Bockbier oder sogar ein Doppelbock. Der Stammvater dieser Winterbiere , so vermutet man, ist das in Eiskellern gereifte, für die Wintersonnenwende produzierte Starkbier der Wikinger. Es hatte einen deutlich höheren Alkoholgehalt und mehr malzige, kräftige Aromen. Ein höherer Alkoholgehalt, mehr Stammwürze und einen leicht herb-bitteren Nachgeschmack, das zeichnet das Winter- oder Weihnachtsbier auch heute noch aus. Oft sind diese Biere auch etwas süffiger. Etwas anders sieht es da schon mit dem Glühbier aus. Das Glühbier oder genauer Glühkriek ist eine belgische Erfindung. Kriek ist ein Fruchtlambic, das nur in einer bestimmten Region Belgiens hergestellt wird. Sein Geheimnis ist die Spontangärung. Dem Bier wird keine Hefe zugegeben, sondern der Sud wird der Luft ausgesetzt, die in dieser Region bestimmte, wilde Hefen enthält. Diese verursachen eine natürliche Gärung. Dem so gewonnenen Bier-Sud werden nach einigen Monaten der Reifung frische Kirschfrüchte zugegeben, mit denen gemeinsam das Bier weitere Monate reift. Das Kirschbier (Kriek) hat eine kräftig rote Farbe und einen leichten Kirsch-Geschmack. Das Kriek wird gern auch im Sommer als erfrischende Bier-Spezialität getrunken. Damit daraus ein richtiges Glühbier wird, setzt man ihm weihnachtliche Gewürze, wie Anis, Zimtstangen, Nelken und Kandiszucker zu, mit denen es weiter vergoren wird. Die Gewürz-Palette ist also dem beliebten Glühwein ganz ähnlich. So exotisch und aromatisch, kann man das Glühbier/Glühkriek mit der fruchtig, leicht säuerlichen Note dann auf den Weihnachtsmärkten genießen. Die Brauereien, die hierzulande Glühbier anbieten, arbeiten oft mit Kirsch- oder Holundersaft statt der Kirschen. Letztlich ist Glühbier eine interessante, leichtere Alternative zum traditionellen Glühwein und es wärmt Körper und Seele an kalten Tagen.